Blutbad an Börsen – China kontert mit neuen Strafmaßnahmen
China greift durch: Neue Strafmaßnahmen gegen US-Firmen lösen ein Börsenbeben aus – Investoren reagieren geschockt, Indizes brechen zweistellig ein.
Neue Strafmaßnahmen gegen US-Unternehmen lassen Chinas Börsen bluten – und die Führung reagiert mit demonstrativer Zuversicht. Nach dem mehrtägigen Grabpflegefest meldet sich China zurück – und findet sich in einer harten Realität wieder. Während das Parteiorgan People’s Daily einen langen Leitartikel veröffentlichte, in dem eine defensive, aber zugleich zuversichtliche Haltung beschworen wird, um Vertrauen in die eigene Wirtschaft und Widerstandskraft gegenüber externen Herausforderungen zu stärken, sprachen die Börsen ein anderes, drastisches Bild:
Der Shanghai Composite brach um 245,43 Punkte ein (−7,34 %), der Shenzhen Composite um 215,01 Punkte (−10,79 %). Besonders heftig traf es die Märkte in Hongkong: Der Hang Seng China Enterprises Index verlor 1.190,13 Punkte (−14,13 %), der Hang Seng Index stürzte gar um 3.115,11 Punkte ab (−13,63 %). Ein Blutbad.
Generiert durch KI (Unterstützt durch DALL-E3)
Noch während China sich ins verlängerte Wochenende verabschiedete, legte Peking am Freitag seine Antwort auf Trumps „reziproke“ Zölle vor – eine umfassende Gegenreaktion, die weit über bloße Zollmaßnahmen hinausgeht. Die neuen Sanktionen richten sich gezielt gegen die USA und deren Unternehmen und markieren eine deutliche Verschärfung im wirtschaftlichen Schlagabtausch beider Großmächte.
Gegenzölle: 34 Prozent auf US-Waren
Mit einem pauschalen Gegenzoll von 34 Prozent auf sämtliche US-Importe setzt China ein deutliches Zeichen. Betroffen sind Waren wie Elektronik, Fahrzeuge, Chemikalien und landwirtschaftliche Produkte. Der Schritt trifft viele kleine und mittelgroße US-Hersteller, die besonders stark vom Chinageschäft abhängig sind.
Exportkontrollen für Seltene Erden und Dual-Use-Güter
China verschärfte die Exportbedingungen für sogenannte Seltene Erden, insbesondere Neodym, Dysprosium und Terbium – Metalle, die für Hightech-Produkte wie Elektromotoren, Rüstungselektronik und Smartphones unverzichtbar sind. Käufer müssen künftig nicht nur den zivilen Verwendungszweck belegen, sondern auch Endkunden offenlegen.
Zudem werden neue Genehmigungspflichten für Dual-Use-Güter eingeführt. Betroffen sind unter anderem Lasertechnologie, Sensorik, Spezialkeramik und Hochtemperaturlegierungen. Besonders streng sind die Auflagen für Bestellungen aus den USA, Taiwan oder Staaten mit Militärkooperationen mit den USA.
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„Unreliable Entity List“: US-Rüstungsnahe Firmen im Visier
Die aktualisierte Liste unzuverlässiger Unternehmen umfasst nun auch US-Firmen wie Skydio, BRINC Drones, Epirus, Kratos Defense und Firestorm Labs. Diese Unternehmen sollen laut Peking direkt oder indirekt zur Modernisierung des taiwanesischen Militärs beigetragen haben. Ihnen wird der Zugang zu chinesischen Märkten, Arbeitskräften und Investitionen eingeschränkt oder ganz untersagt.
Anti-Dumping gegen CT-Röhren und DuPont
China leitet neue Anti-Dumping-Verfahren gegen medizinische CT-Röntgenröhren aus den USA und Indien ein. Laut Handelsministerium bestehen „substanzielle Hinweise“ auf Preisunterbietung durch staatliche Subventionen. Ein weiteres Verfahren trifft DuPont – dem US-Chemiekonzern wird vorgeworfen, bestimmte Industriechemikalien unter Produktionskosten nach China zu liefern.
Importverbote für US-Lebensmittel
Mindestens sechs US-Unternehmen verloren am Freitag ihre Exportlizenz für China – offiziell wegen wiederholter Verstöße gegen Hygienevorgaben. Betroffen sind unter anderem Mountaire Farms (Geflügel), Coastal Processing (Rindfleisch) sowie zwei Hersteller von Molkereiprodukten. In Lieferungen seien Bakterien, Schimmelpilze und verbotene Zusatzstoffe gefunden worden, so die Zollbehörde.
Anrufung der WTO
Schließlich kündigte China an, den Streitfall vor die Welthandelsorganisation WTO zu bringen. Das Außenministerium bezeichnete die US-Zölle als „unvereinbar mit den Grundsätzen des multilateralen Handelssystems“ und warnte vor einem gefährlichen Dominoeffekt für andere Länder.
Investitionsverbot für US-Unternehmen
China hat als weiteren Schritt ein umfassendes Investitionsverbot für chinesische Firmen in bestimmte US-Unternehmen verhängt. Davon betroffen sind insbesondere Konzerne aus den Bereichen Rüstung, Hightech und kritische Infrastruktur. Unternehmen wie Lockheed Martin, Raytheon Technologies, Palantir oder Betreiber strategischer Netzinfrastruktur gelten laut Peking als „nicht investierbar“. Chinesische Firmen dürfen weder direkt noch über Tochtergesellschaften, Kapitalbeteiligungen, Stiftungen oder Fonds Anteile an diesen Unternehmen erwerben oder halten. Auch Joint Ventures und strategische Partnerschaften, etwa im Bereich Forschung und Entwicklung, sind künftig untersagt. Die Regelung tritt mit sofortiger Wirkung in Kraft. Verstöße können zum Entzug staatlicher Fördermittel, zum Verlust von Exportlizenzen oder zur Aufnahme auf die nationale Sanktionsliste führen.
JD Vance entfacht Empörung in China
Für Empörung sorgte am Wochenende eine Äußerung von US-Vizepräsident JD Vance: „Wir leihen uns Geld von chinesischen Bauern, um Dinge zu kaufen, die chinesische Bauern herstellen.“ In China wurde das als zutiefst herablassend und rassistisch wahrgenommen. In den sozialen Medien kursierte eine knappe, aber vielsagende Antwort: „Rassismus, Imperialismus, Arroganz und Ignoranz.“ Ein Satz, der den wachsenden Groll gegen die USA in China auf den Punkt bringt.
Trumps Plan, China zu Verhandlungen zu bewegen, ist vorerst gescheitert. Stattdessen haben sich die Spannungen weiter verschärft, und der Handelskrieg eskaliert unaufhaltsam.